Das Thema "Hundehandel" beschäftigt mich schon sehr lange. Meine Freundin Christina hat leidvolle Erfahrungen auf diesem Gebiet gemacht mit Ihrer Hündin Lisa, welche halbtot und krank aus einer "Vermehrer-Zuchtanlage" zu ihr kam und nur zwei Jahre alt werden durfte...
Unsere Hunde stammen aus Zuchtstätten, die dem Deutschen Retriever Club (DRC) angeschlossen sind. Der DRC ist wiederum Mitglied im VDH und dem internationalen Dachverband FCI. Wir sind selbst Mitglied im DRC und züchten auch in diesem Hundezuchtverein.
Warum legen wir Wert auf Hunde mit VDH-Papieren, wo es doch auch Hunde ohne VDH-Papiere oder ohne irgendwelche Papiere gibt, die gesund sind und dem Rassestandard entsprechen und obwohl auch in VDH kontollierten Zuchten Krankheiten auftreten können?
Auf diese Fragen gibt es mindestens zwei wesentliche Antworten. Die erste lautet: Der Hundehandel ist für die Hunde, ihre Besitzer und die gesamten Rassen die schlimmste Geißel! Die "Produktion" von Welpen in Wurfanstalten, die unablässige Ausnutzung der Mutterhündinnen bis zu deren totaler Erschöpfung, das Nichtbeachten der hygienischen Mindestvoraussetzungen, das Fehlen an Sozialisation der Welpen durch die viel zu frühe Trennung von Mutter und Geschwistern führt zu unsagbarem Unglück bei den betroffenen Hunden (und in aller Regel auch bei den Käufern dieser Welpen), die in vielen Fällen ihr Leben lang, das oft nur sehr kurz währt, krank und unfähig zur Bindung an den Menschen sind.
Leider besteht zwischen den Hundehändlern und den Züchtern, die sich nicht den Vorschriften des VDH unterstellen, oft eine enge Verbindung. So kaufen viele solcher Züchter vom Hundehändler zu, um ihre vielleicht tatsächlichen Würfe "aufzustocken". Das dies in betrügerischer Absicht geschieht, ist klar. Der Welpenkäufer kann im Nachhinein nicht mehr feststellen, wer die Vorfahren seines Hundes waren. Stellt er dies später fest und bemüht sich, etwas über den Hintergrund seines Hundes in Erfahrung zu bringen, so wird er feststellen, dass ihm sein "Züchter" alle Informationen verweigert. In vielen Fällen wird auch der Kontakt der Welpenkäufer untereinander vermieden, damit diese nicht gemeinsam gegen den Züchter vorgehen können.
Dem komerziellen Hundehandel muß - vor allem zum Wohle unserer Hunde und aus tierschützerischen Gründen - mit allen Kräften Einhalt geboten werden!
Die zweite Antwort betrifft insbesondere solche Zuchten, die ohne erkennbare betrügerische Absicht, aber auch ohne irgendwelche Einsichten in Bedingungen oder Notwendigkeiten der Zuchtbestimmungen einfach Hunde vermehren (sonst würden sie sich ja den Bestimmungen der VDH-Vereine nicht entziehen). Zucht heißt nicht blindes, unkontrolliertes Hundevermehren, egal ob aus emotionalen oder wirtschaftlichen Gründen. Die Erhaltung einer Rasse besteht ja gerade darin, dass über viele Generationen hinweg immer nur Hunde mit robuster Gesundheit und mit den für die Rasse erwünschten Eigenschaften zur Zucht verwendet werden. Kein Tier, das den Zuchtbestimmungen nicht entspricht, darf zur Zucht zugelassen werden.
Es soll gewährleistet sein, dass nur gesunde, sichere, unagressive, freundliche, schußfeste Retriever mit dem typischen Wesen in die Zucht gelangen.
Viele derjenigen Hunde, mit denen außerhalb des VDHs gezüchtet wird, waren selbst - oder ihre Vorfahren - Hunde mit VDH Papieren, die jedoch die Zuchtzulassung aus Gesundheits- oder Wesensgründen nicht erhalten konnten. Wenn mit solchen Hunden dennoch gezüchtet wird, ist dies für die Rasse selbstverständlich von Schaden, da die Gefahr des Verlustes rassetypischer Eigenschaften sehr groß ist. Dies zeigt sich leider immer wieder in Berichten über agressive, bissige und unerziehbare Retriever, sehr zum Schaden des Ansehens unserer Retrieverrassen.
Achtung: Der "Deutsche Rassehunde-Club", der sich auch "DRC" abkürzt, aber kein Mitglied im VDH und FCI ist, firmiert unter dem gleichen Kürzel wie unser "Deutscher Retriever Club" - "DRC" . Die in diesem Verein gezüchteten Retriever haben keine VDH-Papiere des Deutschen Retriever Clubs e.V.
*Mit freundlicher Genehmigung von Roland und Ursula Friedrich
